Phantomschmerz
Trauriges Mädchen
Hey trauriges Mädchen, sag, wo willst Du hin? Wohin?
Hey trauriges Mädchen, jedes Ende ist auch en Beginn.
Hey trauriges Mädchen, seit wann wartest Du am Telefon?
Hey trauriges Mädchen, sag, wie lange weinst Du schon?
Schon einen Tag und eine Nacht
hat er mich um den Schlaf gebracht.
Ich weiss nicht aus, ich weiss nicht ein.
Ich werd‘ immer traurig sein.
Hey trauriges Mädchen, wenn Du willst lehn Dich an mich.
Ich berühre Dein Herz und heile damit jeden Stich.
Denn Deine Stimme singt in einem so betrübten Ton.
Hey trauriges Mädchen, sag, wie lange weinst du schon?
Trauriges Mädchen, auch wenn er dein Herz brach,
(Es brach entzwei.)
trauriges Mädchen, wein‘ ihm nicht länger nach.
(Geht das vorbei?)
Und gib mir doch den Platz auf seinem Thron.
Dass ich Dich liebe, weisst Du doch schon.
Schon einen Tag und eine Nacht
hat er mich um den Schlaf gebracht.
Ich weiss nicht aus, ich weiss nicht ein.
Schon einen Tag und eine Nacht
(Das geht vorbei.)
hat er mich um den Schlaf gebracht.
(Sag ihm Goodbye)
Ich weiss nicht aus, ich weiss nicht ein.
Ich werd‘ immer traurig sein.
Ich könnte weinen
Wir sehen uns hier zum ersten Mal seit Wochen wieder,
und Du sagst, Du hörst mein Herz ganz deutlich pochen, wieder,
so wie früher, als wir uns ganz offensichtlich liebten.
Es hat nie aufgehört, so laut zu sein, seit wir’s versiebten.
Wie’s mir geht, fragst Du mich.
Ach, nicht schlecht eigentlich.
Es mag vielleicht grad nicht so scheinen,
doch ich bin glücklich – ich könnte weinen.
Ja ja, Dein neuer Freund ist wohl ein echter Knaller,
immer witzig, immer freundlich und der Liebling aller.
Nein, Du kannst mir wirklich glauben, dass ich mich für Dich freu‘,
und wie gut Du aussiehst, wenn’s Dir gutgeht, ist mir nicht neu.
Was ich mache, fragst Du mich.
Ach, nichts Neues eigentlich.
Ich wäre traurig, könnte man meinen.
Doch ich bin glücklich – ich könnte weinen.
Ich bin alleine unterwegs, weil ich das grade brauch.
Ob ich Dich noch vermisse? Vielleicht einen kleinen Hauch.
Es geht mir ausgezeichnet. Könnte gar nicht besser sein – so allein.
Woran ich denke, fragst du mich.
An nicht viel, ausser an Dich.
Bin sonst mit allem total im Reinen.
Ich bin so glücklich, ich könnte weinen.
Hier mein Beweis: Tränen auf Steinen.
Ich bin so glücklich – ich könnte weinen.
Terroristen aus Liebe
Du hast das Streichholz, ich die Zündschnur.
In Deinem Anzug sieh man grob Deine Figur.
Heut wird’s passieren. Heut gehen wir raus,
und dieser Stadt blasen wir alle Lichter aus.
Und es wird eine Explosion, so gross wie unsere Liebe sein.
Und warme Asche wird auf uns herunter schneien.
E s wird ein Feuer geben, das Dein Gesicht für mich erhellt.
Wir sind auf dem Weg für eine bessere Welt.
Terroristen aus Liebe.
Du hast die Bombe, ich hab das Geld.
Wir haben die Tickets und die Pässe langst bestellt.
Haben uns zum letzten Mal hier umgeschaut.
Wir gehen leise, doch gleich wird es ganz laut.
Und es wird eine Explosion, so gross wie unsere Liebe sein.
Und warme Asche wird auf uns herunter schneien.
Es wird ein Feuer geben, das Dein Gesicht für mich erhellt.
Wir sind auf dem Weg für eine bessere Welt.
Terroristen aus Liebe.
Schatz halt’s Maul
Schatz halt’s Maul.
Du kannst doch nicht immer reden.
Schatz halt’s Maul.
Damit verjagst Du wirklich jeden.
Wir haben alle nur zwei Ohren und höchstens ein Gehirn
mit begrenzten Kapazitäten.
Schatz halt’s Maul. Du redest ungebeten.
Hmm, ja.
Ja, weiss ich auch nicht.
Vielleicht weil Du ’ne Frau bist und ich ein Mann bin, oder so?
Hmm, Ja, Ja, Ja.
Ja, aber man kann das ja auch mal alleine, so für sich…
Hmm, ja ich versuch ja, Dich zu verst…
Ja.
Schatz halt’s Maul.
Schau, auf meiner Stirn hier vorn steht’s:
Schatz halt’s Maul,
sonst bekomme ich noch Ohrenkrebs.
Ist es Dir nie aufgefallen? Ich werd bemitleidet von allen,
und sie gucken so seltsam betreten.
Schatz halt’s Maul. Du redest ungebeten.
Schatz halt’s Maul.
Ich will Dich ungern belehren.
Schatz halt’s Maul.
Aber wie soll man sich da wehren?
Auch trotz Wachs in den Ohren bin ich absolut verloren
denn ich hör Dich noch immer trompeten.
Schatz halt’s Maul. du redest ungebeten.
Schatz halt’s Maul. Du redest ungebeten.
Blender
An Dir ist weiss Gott kein Fotomodell verloren gegangen,
weil Du insgesamt zu kurz bist, und Deine Arme viel zu lang.
Du siehst immer ramponiert aus, so wie eine Stadt im Krieg.
Du bist anders als die andern. So wie ich bist Du ein Freak.
Aber ich, aber ich kann die Schönheit in Dir sehen.
Und mit Dir werde ich alle Blender niedermähen.
Mir ist egal, was adere sagen. Ich will nur, dass Du bei mir bist.
Denn wir beide wissen ganz genau, dass Design nicht alles ist.
Kleine Kinder laufen vor Dir weg, von Älteren wirst Du ausgelacht.
Und ich hörte Leute sagen, Du bist hässlich wie die Nacht.
Aber ich, aber ich kann die Schönheit in Dir sehen.
Und mit Dir werde ich alle Blender niedermähen.
Ich seh‘ die Tiefe Deiner Seele. Ich seh‘ das Strahlen, wenn Du lachst,
seh‘ das Leben, dass sich in Dir regt, wenn Du aus dem Schlaf erwachst.
Was ich in Dir sehe, scheint hier generell nicht anerkannt.
Ich gebe zu Du bist nicht fotogen und kein bisschen elegant.
Aber ich, aber ich kann die Schönheit in Dir sehen.
Und nur ich, werd‘ alle Wege mit Dir gehen.
Aber ich, aber ich kann die Schönheit in Dir sehen.
Und mit Dir werde ich alle Blender niedermähen.
Schlecht im Lügen
Ich würde Dir gerne sagen, dass alles
von heut an nur noch besser wird.
Und dass dieses Leben mit seinen Problemen
am Ende doch zu etwas führt.
Auch würd‘ ich Dir gerne sagen,
Du brauchst keine Angst zu haben.
Doch ich bin im Lügen so furchtbar schlecht,
und Du würdest mich durchschauen-
Die Wahrheit ist schmerzhaft und ungerecht,
die kann ich Dir nicht anvertrauen.
Ich hab sie selbst erst vor Kurzem entdeckt,
mit dem Effekt, dass sie mich erschreckt.
Wir werden mit dem Alter zufrieden und weise.
Man nimmt uns ernst, man schaut zu uns auf.
Wir haben die Welt ein Stück weit gerettet,
nahmen nie lautlos ein Vergehen in Kauf.
Und all unsere Liebe wird niemals verblassen.
All das würd‘ ich Dich gern glauben lassen.
Doch ich bin im Lügen so furchtbar schlecht,
und Du würdest mich durchschauen-
Die Wahrheit ist schmerzhaft und ungerecht,
die kann ich Dir nicht anvertrauen.
Ich hab sie selbst erst vor Kurzem entdeckt,
mit dem Effekt, dass sie mich erschreckt.
Lady Snowflake
Lady Snowflake, bist Du einsam,
weil Du nicht so bist wie andere Frauen?
Lady Snowflake, ist da kein Mann
auf der Welt, dem du noch kannst vertrauen?
Halb Apache, halb Albino,
Deine Augen rot wie Wein,
sitzt Du ganz allein im Kino.
Nur hier kannst Du sicher sein.
Sicher vor den Blicken der Menschen hier im Ort,
denn hinter Deinem rücken fällt so manches böse Wort.
Lady Snowflake, bist Du einsam,
weil Du nicht so bist wie andere Frauen?
Lady Snowflake, ist da kein Mann
auf der Welt, dem du noch kannst vertrauen?
Wie oft haben sie gelacht,
wenn Du durch die Strassen gehst,
Dich um Sonnen in der Nacht
in das kühle Mondlicht legst,
das Du gänzlich reflektierst, dass Du leuchtest wie ein Stern.
Auch wenn Dich keiner übersieht, halten sie sich von Dir fern.
Lady Snowflake
Lady Snowflake, sei Die sicher:
Irgendwo da draussen ist Dein Mann.
Lady Snowflake, vielleicht bin ich’s ja,
der mehr Farbe in Dein Leben bringen kann.
Jeannette
Was ist eigentlich aus Jeannette geworden?
Singt sie immer noch Melodien zu Akkorden?
Was ist eigentlich mit Jeannette passiert?
Hab sie lang nicht mehr gesehen und auch nichts von ihr gehört.
Ich fand es immer so gemein, wenn Leute „Hühnchen“ zu ihr sagten
Und ihre Karriere gleich nach jedem neuen Lied abhakten.
Sie hat sich Mühe gegeben, das konnte man sehen.
Was ist eigentlich aus Jeannette geworden?
Sie ist hoffentlich nicht krank oder sogar gestorben.
Was ist eigentlich mit Jeannette passiert?
Hab sie lang nicht mehr gesehen und auch nichts von ihr gehört.
Früher sah man sie fast jeden Tag, leichtbekleidet und langbeinig.
Nur ob man das wirklich sehen will, da war man sich nicht einig.
Sie war beliebt und verhasst, ein Idol, eine Last.
Was ist eigentlich aus Jeannette geworden?
Und aus ihren vielen Fans, ungezählte Horden?
Was ist eigentlich mit Jeannette passiert?
Ich habe schon so lang nichts mehr von ihr gehört.
Was ist eigentlich aus Jeannette geworden?
Ich suchte sie im Süden, Osten, Westen und Norden.
Was ist eigentlich mit Jeannette geschehen?
Ist sie vom Erdboden verschluckt? Hast Du sie gesehen?
Was ist eigentlich aus Jeannette geworden?
Man hört ständig im TV van Entführungen und Morden.
Und das Einzige, was mich interessiert:
Was ist eigentlich mit Jeannette …
Was ist eigentlich … mit Jeannette passiert?
Was ist eigentlich mit Jeannette geschehen?
Hast du sie gesehen?
Gefühle sind Säue
Der Hass, der Hass, der Hass, der Hass
kann mir gestohlen bleiben. Den Hass kann ich nicht leiden.
Die Schuld, die Schuld, die Schuld, die Schuld,
das Schuldgefühl ist Mist, weil’s Schuldgefühl Dich frisst.
Doch Du weisst, man kommt nicht drum herum.
Gefühlen bringen Dich um, mit jedem Tag aufs neue.
Und Du weisst, Du kannst Ihnen nicht entrinnen.
Sie werden Dich immer finden mit heimtückischer Schläue.
Gefühle sind Säue.
Die Liebe, Liebe, Liebe, Liebe ,
auch die Liebe ist ein Schwein – sie legt Dich ständig rein.
Denn bist Du ihr erst mal verfallen,
dann gibt sie Dir den Rest, noch schlimmer als die Pest.
Doch Du weisst, man kommt nicht drum herum.
Gefühlen bringen Dich um, mit jedem Tag aufs neue.
Und Du weisst, Du kannst Ihnen nicht entrinnen.
Sie werden Dich immer finden mit heimtückischer Schläue.
Gefühle sind Säue.
Sperrt sie weg, sperrt sie endlich, endlich weg.
Leben mit Gefühlen hat doch keinen Zweck.
Sperrt sie ein, sperrt sie endlich, endlich ein,
denn ich will kein Sklave meiner Gefühle mehr sein.
Die Ein-, die Einsam-, Einsamkeit,
die will auch keiner haben. Da kannst Du jeden fragen.
Doch ich weiss, man kommt nicht drum herum.
Gefühlen bringen Dich um, mit jedem Tag aufs neue.
Und ich weiss, Du kannst Ihnen nicht entrinnen.
Sie werden Dich immer finden mit heimtückischer Schläue.
Und Du weisst, man kommt nicht drum herum.
Gefühlen bringen Dich um, mit jedem Tag aufs neue.
Und Du weisst, Du kannst Ihnen nicht entrinnen.
Sie werden Dich immer finden mit heimtückischer Schläue.
Gefühle sind, Gefühle sind, Gefühle sind Säue.
Unsere erste Scheidung
Man kann nicht sagen, wir hätten’s nicht versucht.
Ich hab sogar Deine Eltern besucht.
Ich war nett und hab gelacht, wenn dein Vater wieder dachte,
dass er witzig wär.
Das mit den Kindern, Du gibst es doch auch zu:
Man hatte wirklich nicht mal sonntags seine Ruh.
Sie war’n beide so missraten, und so roch ich bald den Braten,
dass keins von mir wär‘.
Doch ich war mit ganzem Herzen dabei.
Glaub mir, Du warst mir nie einerlei.
Doch was übrig bleibt hat so viel Reiz wie eine Beschneidung.
Es war Liebe bis zu allerletzt.
Doch wie oft haben wir uns verletzt?
Darum: Herzlich Willkommen zu unserer ersten Scheidung.
Nimm die Kinder und den Wagen, ich das Haus.
Das Bargeld teilen wir. Ich bringe Euch noch raus.
Nimm die Möbel noch dazu, denn die hast ja schließlich Du
alle ausgesucht.
Wir laufen uns bestimmt bald mal über den Weg,
vielleicht beim Bäcker oder in der Videothek.
Ach, wie werd‘ ich Dich vermissen, aber wie wir beide wissen
ist jetzt Schluss, verflucht!
Komm, jetzt wein‘ nich‘,
wir waren uns einig, dass es für alle das beste ist
Sei doch heiter,
das Leben geht weiter.
Und da wird jemand sein, der Dich wieder küsst.
Wir sind geschieden, jetzt auch auf dem Papier.
Wenn es Dich tröstet, schlaf‘ ich gern noch mal mit Dir.
Und wer weiss, in einem Jahr sagen wir beide vielleicht wieder JA,
zu unserer zweiten Hochzeit.
Sing ein Lied
Sing ein Lied für die Toten. Sing ein Lied für die Nacht.
Für den Fortschritt und die Technik und für die letzte Schlacht.
Sing ein Lied für die Massen. Sing ein Lied für den Staat.
Eins für die Kunst und eins fürs Geld und für Deinen steinigen Pfad.
Sing ein Lied für das Leben. Sing ein Lied für die Welt.
Für den Letzen, der noch steht, für den Letzten, der fällt.
Und ein Lied für die Eltern, für jeden Knacks in Deinem Kopf,
für jede Tür und jede Mauer, an die ich vergeblich klopf.
Sing ein Lied für die Freunde und noch eins für Dein zu Haus,
für die Hoffnung, fürs Vertrauen und eins nur für den Applaus.
Sing ein Lied für das Leben. Sing ein Lied für die Welt.
Für den Letzen, der noch steht, für den Letzten, der fällt.
Sie hatte einen Namen
Na klar, sie hatte einen Namen.
Na klar, sie hatte ein Gesicht.
Sie hatte, was man braucht zum Leben.
Nur Gefühle hatte sie nicht.
Sie sprach von Jungen, sprach von Mädchen.
Sie sprach von Männern und von Frauen.
Sie hätte viel gesehen und noch viel mehr verloren,
vor allem ihr Vertrauen.
Und ihr Standpunkt war nicht wirklich populär,
als sie meinte, dass die Liebe miserabel wär‘.
Liebe gehört verboten, denn Liebe tut immer weh.
Liebe gehört verboten.
Du kannst mir glauben: Ohne Liebe wär‘ es ganz okay.
Oh nein, das wollte ich nicht glauben.
Das war doch bitte nicht ihr Ernst.
Sie sagte: „Hey, bloss keine Eile!
Ich weiss, es kommt der Tag, an dem Du’s lernst.“
Und ich liebte ihren Namen,
und ich liebte ihr Gesicht.
Und als sie mich verliess und nie mehr wiederkam,
sah ich die Welt in einem anderen Licht.
Weinte ich tagelang oder ein Jahr?
Zumindest wusste ich, dass was sie sagte wahr war.
Liebe gehört verboten, denn Liebe tut immer weh.
Liebe gehört verboten.
Du kannst mir glauben: Ohne Liebe wär‘ es ganz okay.
Weinte ich jahrelang oder ein Jahrzehnt?
Jetzt vertret‘ ich Dinge, die ich früher abgelehnt hab.
Liebe gehört verboten, denn Liebe tut immer weh.
Liebe gehört verboten.
Du kannst mir glauben: Ohne Liebe wär’s okay.
Liebe gehört verboten, denn Liebe tut immer weh.
Liebe gehört verboten.
Du kannst mir glauben: Ohne Liebe wär‘ es ganz okay.
Wenn Du gehen willst
Wenn Du gehen willst, dann geh leise von mir.
Wenn Du gehen willst, lass nichts zurück von Dir.
Aber wer hat gesagt, dass es einfach wär‘ ?
Und kein Mensch hat gesagt: Das Leben ist fair.
Gehen fällt oft schwer, aber Bleiben auch.
Trotzdem ignorier’s nicht, sondern hör drauf, was Dein Bauch sagt,
oder dein Herz oder Dein Gefühl oder was auch immer.
Denn wenn Du’s nicht tust, wird’s nur noch hässlicher und schlimmer.
Genug gehasst, genug beklagt,
und alles was zu sagen war, wurde gesagt.
Die Sachen sind gepackt und es ist entschieden,
dass wir uns ab sofort nicht mehr lieben.
Aber wer hat gesagt, dass es einfach wär‘ ?
Und kein Mensch hat gesagt: Das Leben ist fair.
Und was bleibt, ist nicht mehr als ein hässlicher Traum.
Du sagst, Du hättest geliebt. Ich glaube: Wohl kaum!
Jaqueline (Ich hab Berlin gekauft)
Ich ging zur Sparkasse und sagte: „Guten Tach,
jetzt aber Geld her, sonst gibt es Krach.
Ich nehm‘ jetzt alles mit, was ich hier kriegen kann.“
Ich packte meine Taschen randvoll, und dann
musste ich nur ein paar Schritte zum Rathaus laufen.
Dem Bürgermeister sagte ich: „Ich will was kaufen.
Ich nehm‘ die Stadt, ich zahle bar und nich‘ mit Scheck.“
Er nahm das Geld, nach vier Sekunden war er weg.
Alle raus, ich hab Berlin gekauft.
(Alle raus, er hat Berlin jekauft.)
Ich habe gleich mal meine Eltern angerufen
und sagte ihnen: Ihr könnt Euch ’n Haus aussuchen.“
Sie meinten: „Prima, der Reichstag wäre Klasse.
Da is‘ Platz für’n Hund und ’ne schicke Sonnenterrasse.“
Marzahn und Hellersdorf mach‘ ich erst mal platt,
damit das Trauerspiel endlich ein Ende hat.
Und danach plätte ich den Prenzlauer Berg.
Da entsteht Europas größtes Atomkraftwerk.
Den Potsdamer Platz leg ich aus mit Stroh,
das wird ’n Kinderbauernhof mit Streichelzoo.
Auf diesen Tag hab ich lange schon gewartet.
Jetzt hab ick ’ne Stadt am Hals aber keen Erspartet.
Alle raus, ich hab Berlin gekauft.
Als Allererstes hab ich Rappen verboten,
all diesen Pseudo-Ghetto-Hip-Hop-Idioten,
denn diese Poserscheiße habe ich so satt,
nur weil der Eine einen kennt, der einen kennt, der ’n Messer hat?
Wer heut‘ in Mitte wohnt, muss Dauerwelle tragen
oder wird weggesperrt, sollte er es wagen,
so zu tun, als wär’n die 80er jetzt DER Style.
Die war’n doch schon vor fünf Jahren völlig ungeil.
Den Fernsehturm hab ich vorsorglich schon mal abgesägt,
weil da ab Februar ein schickes Denkmal von mir steht.
Alle raus, ich hab Berlin gekauft,
und ich habe es Jaqueline getauft.